Aussenhaltung - Meerschweinchenauffangstation

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Haltungs Informationen
Aussenhaltung


Auch hier gilt: je grösser desto besser. Aussenstall und Auslauf müssen im Sommer an einem schattigen und zugfreien Platz stehen. Der Bau von Stall und Auslauf ist aufwändig und anspruchsvoll, aber spannend für die ganze Familie. Vor allem muss gewährleistet sein, dass die Meerschweinchen im Winter einen absolut trockenen und frostfreien Schlafplatz haben, der etwas erhöht steht, damit die Tiere nicht der Kälte des Bodens ausgesetzt sind. Vier Quadratmeter sollte der Auslauf für drei bis vier Tiere mindestens messen, vor allem wenn sie auch im Winter draussen bleiben. Für jedes weitere Tier kommt zusätzlich ein halber Quadratmeter hinzu. An den Halter sind bei der Aussenhaltung höhere Anforderungen gestellt als bei der Innenhaltung. Sie brauchen mehr Zeit, müssen bei jedem Wetter mehrmals täglich nach draussen gehen, müssen öfters nach Ihren Schützlingen sehen um zu kontrollieren, ob sie im Sommer genügend Schatten haben und im Winter Futter oder Wasser nicht eingefroren sind. Ein idealer Standort kann vom Haus aus eingesehen werden. Buchen oder Haselsträucher in der Nähe liefern den notwendigen Schatten und Zweige als Nagematerial.

Das Gehege

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, ein Aussengehege zu bauen:

1. Das ganze Gehege ist einbruchsicher. Die Schlafhütte wird immer offengelassen, damit die Tiere auch draussen schlafen und in der Nacht spazieren gehen und Futter suchen können.

2. Es ist nur um- und übergittert - also gegen Gefahren am Tag geschützt. Hier muss eine Schlafhütte vorhanden sein, die mindestens 1 m² Fläche (für drei Tiere) besitzt. Diese wird in der Nacht verschlossen. Stellen Sie niemals einfach den Käfig raus! Vor allem nicht auf den Balkon. Die Tiere wären so der Witterung hilflos ausgeliefert und erleiden schnell eine Lungenentzündung oder einen Hitzschlag.

Weitere Ansprüche an das Gehege sind:

Einbruchsicherheit gegen Katze, Marder, Hund, Fuchs und Raubvogelgute Zugänglichkeit, auch im Winter Standort weder völlig im Schatten noch an der prallen Sonne, abdeckbar gegen Regen und Schnee,beachten Sie die Dachneigung, da sonst die Schneelast zu gross werden kann, gute Verankerung im Boden

Ausstattung

Schlafhaus

Innenraum mit einzelnen Häuschen oder einer eingebauten zweiten Ebene unterteilen. Als Schlafhaus eignet sich zum Beispiel eine umgebaute Gerätekiste. Sie wird am Besten ausserhalb des Geheges angebracht, das erleichtert das Misten. Als Durchgang ins Gehege eignet sich eine Tonröhre mit einem Mindestdurchmesser von 15 cm. Achten Sie darauf, dass der Eingang nicht zu hoch liegt, denn ein schwaches oder krankes Tier kann sonst die schützende Hütte nicht mehr erreichen. Ebenso darf er nicht direkt in der Windrichtung liegen.

Hohldach oder Schrägdach

Wenn das Schlafhaus flach ist, muss es unbedingt mit einem Hohl- oder Schrägdach versehen werden. Anderenfalls können die Temperaturen im Sommer schnell über 40 Grad steigen. Löcher im Dach erhöhen die Luftzirkulation. Diese müssen aber erhöht werden, damit kein Wasser eindringen kann. Die Fenster werden nur vergittert. Achtung: ein dunkles Dach erhöht die Temperatur sofort, am Besten ist daher ein weisses.

Überdachte Futterstelle

Diese ist wichtig, damit Heu und Körner nicht nass werden können.

Ausmisten

Misten Sie das Schlafhaus zwei Mal wöchentlich aus. Vor allem im Winter ist absolute Trockenheit notwendig. Der Mist kann gut kompostiert werden. Mit Urinstein verunreinigte Kotschalen werden mit Putzessig eingeweicht.

Kälte

Bis minus 10°C gibt es keine Probleme. Achten Sie aber auf:

- trockene Schlafstellen

- viel Heu- frisches Wasser, das zwei Mal täglich lauwarm gegeben werden soll,damit es nicht gleich einfriert

- eine Temperatur in der Hütte, die den Gefrierpunkt nicht unterschreitet

- Kraftfutter ab dem Herbst zur freien Verfügung

- Genug Vitamin C, ein Präparat ist ratsam (entweder ins Trinkwasser gebenoder damit angereichertes Körnerfutter verabreichen)

Beobachten Sie die Tiere gut, vor allem jene mit weniger als 1000 g Körpergewicht. Die Meerschweinchen halten ihre Körpertemperatur durch Bewegung aufrecht. Ein genügend grosser Auslauf ist also unerlässlich. Auch bei extremer Kälte dürfen sie nicht aus falscher Fürsorge ins Haus genommen werden. Wenn sie aber kaum mehr aus der Hütte kommen und schlecht fressen, dann sollte zuerst einmal der Auslauf noch besser vor Wind und Wetter geschützt werden (Wolldecken über dem Schlafhaus, mehr Tannenäste zur Isolation). Wenn auch dies nichts nützt, bringen Sie die Tiere an einen geschützten Ort, der aber nicht geheizt ist. Niemals dürfen sie sofort ins warme Haus! Wenn sie einmal im warmen Haus waren, auch nur für wenige Stunden, dürfen sie unter keinen Umständen vor dem Frühling wieder ins Aussengehege gebracht werden. Eine Lungenentzündung wäre ihnen sonst sicher.

Hitze

Achten Sie darauf, wo Ihre Tiere sich bevorzugt aufhalten, und beschatten Sie diese Plätze unbedingt mit Bastmatten auf dem Dach, Sonnenschirmen, möglichst vielen natürlichen Schattenplätzen wie Wurzeln, Ton- und Betonröhren, Höhlen. Beachten Sie auch die Temperatur im Schlafhaus (Thermometer). Ein weiss gestrichenes Dach kann schon sehr viel bewirken und für eine gute Lüftung muss gesorgt sein. Auf keinen Fall soll das Gehege mit Tüchern abgedeckt werden, das gäbe nur einen Hitzestau. In warmen Nächten schlafen die Tiere gerne draussen, gerade deshalb ist der Einbruchsicherheit grösste Aufmerksamkeit zu schenken. Natürlich ist ein Standort unter einem grossen Baum ideal. Achten Sie aber darauf, dass er nicht giftig ist. (Pfaffenhütchen, Thuja, Eibe....)

Bau eines Geheges

Entscheiden Sie sich für eine der unten beschriebenen Arten und erstellen Sie vor dem Bau unbedingt einen Plan. Stecken Sie das geplante Gehege zuerst aus, so können Sie überprüfen, ob Sie an alles gedacht haben. Grundsätzlich gilt: Verwenden Sie Drahtgitter mit höchstens 2 cm Durchmesser und vermeiden Sie jede Öffnung, die grösser als der Durchmesser eines Hühnereis ist, sonst schlüpft der Marder hindurch. Das Gehege muss entweder voll untergittert oder mit Gitter und Steinplatten ums Gehege herum gegen "Untendurchgraben" von Fuchs und Hund geschützt werden. Beim Untergittern muss das Gitter unter der Erde angebracht sein und darf nicht einfach daraufgelegt werden!Beispiele für Gehege

Niedriges Gehege

Dieses ist etwa einen halben Meter hoch und mit einem Deckel versehen. Er muss schwer und gut verschliessbar sein.

Oben offen:

Wenn Sie keinen Deckel und kein Dach anbringen wollen, muss das Gehege eine Höhe von mindestens zwei Meter haben und zuoberst mit einem elektrischen Viehhüter versehen sein. Achten Sie auf eine gute Strukturierung und viele Unterschlüpfe. Idealerweise sollten mehrere Bäume im Gehege stehen, so dass Greifvögel keine Möglichkeit zum Landen haben.

Dreiecksgehege

Auch in diesem Gehege können Sie aufrecht stehen. Es ist leicht zu bauen und fügt sich auch optisch gut in die Umgebung ein. Ein Deckel erübrigt sich. Die Seitenwände sollen im Winter aber abgedeckt werden. Durch ihre Schräglage rutscht der Schnee gut ab.

Einquartierung

Die Umplatzierung der Meerschweinchen ins Freie geschieht am Besten im Frühsommer, wenn sicher keine Fröste mehr zu erwarten sind (ca. im Mai). Prüfen Sie, ob der Stall wirklich trocken bleibt (keine feuchten und schimmligen Stellen) und sorgen Sie für genügend Schutz vor der Witterung. Eine Umplatzierung ins Aussengehege ist im Herbst nicht mehr möglich, da die Meerschweinchen genügend Zeit haben müssen, um sich Winterspeck anzufressen, da sie bei extremer Kälte mehr Kalorien verbrauchen als sie zu sich nehmen können. Die Tiere verwildern in der Aussenhaltung nicht. Sie sind nur nicht mehr so leicht zu fangen und können fliehen, wenn sie nicht gestreichelt werden möchten.

Quelle Sereina Arpagaus


 
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